Bildstrecken

Eine Bildstrecke besteht aus drei bis neun Fotos zum selben Thema, die zusammen entweder eine Geschichte erzählen oder eine Sammlung von ähnlichen Fotos sind. Im Laufe meines fotografischen Lebens habe ich unzählige solcher Bildstrecken fotografiert. Hier stelle ich Euch eine kleine Auswahl vor.


Vor Ort – Vorort

Eine theatrale Studie aus der Provinz – Ein Vorort. Fünf Szenen. Eine Frau.


Mit überzogener Gestik, in High Heels und gemustertem Kleid, durchquert sie die unscheinbaren Kulissen des Alltags. Sie führt hitzige Diskussen mit der Nachbarin, macht Party im Einkaufswagen, fantasiert beim Warten auf den Bus, schiebt Holz in einer rostigen Schubkarre oder ist auf der Flucht aus dem Vorort – alles mit einer absurden Selbstverständlichkeit.


Diese Serie entlarvt die Banalität der Vorstadt, ohne sie zu verspotten – oder doch?  Sie überzeichnet das scheinbar Gewöhnliche, bis es kippt – in Groteske, in Poesie, in Kritik.


Die Bilder sind Inszenierungen, aber keine Lügen. Sie zeigen, was da ist, aber selten gesehen wird: das Leise, das Absurde, das Komisch-Ernste unserer Umgebung. Ein Blick auf das Alltägliche, das häufig schonungslos ist.


Zwischen den Welten

Inspiriert vom Songtext „In Between“ der Gruppe Schiller und der Idee, einzelne Textzeilen fotografisch umzusetzen, entwickelte sich im Lauf des fast einjährigen Projektes eine völlig neue Geschichte. 

Eine mystische Geschichte über Aufbruch, Suche, Übergang, mögliche Erkenntnis – und die Überwindung von Grenzen.

Sie stand am Rand der Zeit,
folgte einem Ruf aus der Tiefe alter Zeilen,
suchte hinter verschlossenen und geheimen Türen
und ging einen Pfad, den nur Seelen kennen.
Ohne Ziel.
Kein Blick zurück,
nur ein neues Schweigen.


Fundstück

„Fundstück“ – eine fotografierte Meditation über Nähe

Was bleibt, wenn niemand mehr spricht?
Eine Frau wandert durch die Weite – und findet etwas Verlorenes.
Ein Stofftier, das einst Trost gespendet hat, wird zum Spiegel ihrer Sehnsucht.
Sie nimmt es an, wäscht es rein, gibt ihm Wärme, Fürsorge, Bedeutung.

Vielleicht ist es nicht der Teddy, der gerettet wird.
Vielleicht ist es die Geste selbst – ein stiller Akt gegen das Verlorensein.
Ein kleines Wesen aus Stoff.
Und doch ein Symbol für das, was uns verbindet: Zuwendung.


Im Schatten der Sehnsucht

In dieser Arbeit, einer Bildstrecke mit dem Titel „Im Schatten der Sehnsucht“, erzähle ich die Geschichte einer Prostituierten auf dem Straßenstrich. Ziel dieser Arbeit ist es, das oft stigmatisierte Thema in den Fokus zu rücken und den Betrachter zur Auseinandersetzung mit Fragen von Würde, Gesellschaft und Menschlichkeit anzuregen.

Kai-Uwe Goetz hat zu dieser Bildstrecke folgende Zeilen geschrieben:

Am Abend geht es dann zurück
in häusliche Einsamkeiten
und im Rinnstein
küsst sich im fahlen Laternenlicht
ein öffentlich entsorgter Tampon
mit einer leeren Schnapsflasche

Vielen lieben Dank, Kai-Uwe, für diese sehr passenden Worte.


Wo Trauer leise schreit

Diese Arbeit mit dem Titel „Wo Trauer leise schreit“, erzählt die Geschichte einer Frau, die sich ihren inneren Emotionen stellt und den Schmerz, der oft verborgen bleibt, nach außen trägt. Die Serie zeigt den Prozess der inneren Befreiung – von der anfänglichen Zurückhaltung bis zum Fließen der Tränen. Jedes Bild ist eine intime Momentaufnahme, die die Vielschichtigkeit von Trauer und Verletzlichkeit einfängt.


Das verrückte Schaf

Das verrückte Schaf: Nach dem Motto, dass Blödsinn nichts für Spießer ist, wird diese Serie mit der Frage beendet, was das alles sollte.


Wo der Mond den See berührt

Wo der Mond den See berührt: Eine mystische Geschichte zwischen den Welten. 


Tanz mit Paulinchen

Tanz mit Paulinchen: Eine Aufforderung zum Tanz


Wenn die Seele Trauer trägt

Wenn die Seele Trauer trägt: Eine traurige Geschichte vom Loslassen.